Verdienter Sieg in Dortmund gegen die SG Ruhrpott

Nach dem Ende der regulären Saison begab sich die die 1. XV des RCBRS am 20.04.2024 nach Dortmund, um das erste zweier Playoff Spiele um den 9. Platz zu bestreiten. 

Die Anreise war geprägt von heftigen Regen- und Hagelschauern und es wurden Erinnerungen an die Schlammschlacht im letzten regulären Saisonspiel gegen den RSV Köln wach. Jedoch präsentierte sich der Dortmunder Platz bei Ankunft in einem perfekten Zustand und so stand bei leicht feuchten und windigen, jedoch auch sonnigen Bedingungen einem perfekten Rugby Nachmittag nichts mehr im Wege.

Im Vorfeld der Partie herrschte noch Unklarheit darüber, ob die SG Ruhrpott ein volles Team würde stellen können, allerdings mobilisierte die SG alle Kräfte und konnte zur Erleichterung aller ein volles Team vermelden.

So ging es in die Partie und in den ersten Minuten entwickelte sich ein munteres und ausgeglichenes Hin und Her. Beide Teams zeigten eine sichere und beherzte Verteidigung, genauso aber auch einige unsaubere Pässe und Ballverluste im Angriff. Den ersten Vorteil konnte sich der RCBRS erarbeiten, als der bestens aufgelegte Gedrängehalb Vincent Martinet einen losen Ball vom Boden aufnehmen und eine Lücke in der Verteidigungslinie des Gegners finden konnte. Mit einem starken Lauf auf der rechten Seite konnte er mehrere Verteidiger schlagen und dann auf den mitlaufenden Johannes Dziuba abspielen, der den Ball schließlich auf halb rechts im Malfeld zum 0:5 ablegen konnte. Die anschließende Erhöhung durch Dziuba prallte leider gegen den Pfosten und war nicht erfolgreich.

Die Antwort der SG Ruhrpott ließ nicht lange auf sich warten. Angefeuert von den heimischen Fans und motiviert den Ausgleich zu schaffen, arbeitete sich die SG Phase um Phase nach vorne und setzte die Verteidigung des RCBRS immer mehr unter Druck. Zwar wurde tapfer verteidigt, allerdings häuften sich dabei auch die Regelverstöße, sodass der SG etwa 8 Meter vor der Bonner Mallinie ein Freitritt zugesprochen wurde. Die SG spielte schnell an und der RCBRS schaffte es nicht mehr den Angriff zu stoppen. So konnte die SG nicht nur auf halb rechts zum 5:5 Ausgleich ablegen, sondern mit der gelungenen Erhöhung auch verdient mit 7:5 in Führung gehen. Zusätzlich wurde ein Bonner Spieler mit einer gelben Karte bestraft, weil er beim schnell ausgeführten Freitritt nicht die vorgeschriebenen 10m Abstand einhielt und mit seinem Tackle den Angriff regelwidrig zu stoppen versuchte.

In Überzahl spielend gewann die SG nach und nach die Überhand und schickte eine Angriffswelle nach der anderen in Richtung des Bonner Malfeldes. Der RCBRS verteidigte jedoch beherzt und konnte ein ums andere Mal den Ball erobern und sich durch clevere Befreiungskicks von Verbinder Daniel Wey Luft verschaffen. Einer dieser Kicks konnte durch die SG nicht unter Kontrolle gebracht werden und führte zu einem Vorball in der heimischen Hälfte. Im anschließenden Gedränge geriet der RCBRS zwar unter Druck, jedoch war es wieder Vincent Martinet, der spätere Man of the Match, der das Pendel umschlagen ließ. Zunächst konnte er den Ball am Gedränge aufnehmen, dann mit einem angetäuschten Pass die Verteidigung durchbrechen, den Schlussspieler der SG überwinden und links neben den Goalstangen zum 7:10 ablegen. Die anschließende Erhöhung durch Dziuba war dieses Mal erfolgreich und so ging Bonn mit 7:12 in Führung.

Wieder mit 15 Mann spielend gewann der RCBRS im Anschluss immer mehr an Selbstvertrauen und war nun die dominierende Mannschaft im Angriff. Zwar verteidigte die SG stark und stoppte dabei den RCBRS mehrfach kurz vor der Mallinie, jedoch kam es auch hier immer wieder zu Regelverstößen und einen der kurz angespielten Straftritte nutzte der Bonner Angriff in Min. 40 schließlich durch starkes Pod Spiel zu einem weiteren Versuch. Der Ball wurde auf Mattia Langellotto gespielt, der mit einer starken Linie durch die Verteidigung brach und auf halb links ablegen konnte. Die Erhöhung durch Dziuba war erfolgreich und so ging es mit 7:19 in die Halbzeit.

In der Halbzeitpause und kurz danach vollzog Coach James Ohlsen einige taktische und verletzungsbedingte Wechsel, sodass sich die Löwen erst einmal neu sortieren mussten. In der Folge entwickelte sich ein etwas zerfahrenes Spiel mit guten Angriffen auf beiden Seiten, aber auch genauso leichten Fehlern und entsprechenden Unterbrechungen. 

Aufwind brachte erst ein schneller Angriff der Bonner Hintermannschaft über die rechte Seite, bei dem der Ball auf den Debutanten Hanru Smith ging. Dieser schaltete blitzartig einen Gang hoch und ließ gleich mehrere Verteidiger aussteigen. Nach einem sehenswerten 60m-Solo legte er zum 7:24 unter den Stagen ab. Die anschließende Erhöhung durch Smith selbst war nicht erfolgreich.

Auch die nächste sehenswerte Szene auf Seite der Bonner gehörte Smith, der wiederum nach einem starken Lauf in der Mitte durchbrechen und im Tackle sehenswert auf den mitstürmenden Ruan van der Schyff, den späteren Hammer of the Match, ablegen konnte. Dieser lief unter den Stangen ein und legte zum 7:29 ab. Die Erhöhung zum 7:31 durch Josh Talbot war erfolgreich.

Auch wenn die Bonner Löwen zu diesem Zeitpunkt etwas enteilt schienen, so ließen die aufopferungsvoll kämpfenden Spieler der SG Ruhrpott zu keiner Zeit ihre Köpfe hängen und arbeiteten sich in der anschließenden Phase des Spiels Zentimeter um Zentimeter in die gegnerische 22 vor. Durch clevere Pässe und starke Läufe kreierten sie immer wieder Lücken in der Bonner Abwehr und kamen folgerichtig und völlig verdient zu einem Stürmerversuch auf halbrechter Position. Mit der erfolgreichen Erhöhung konnte die SG auf 14:31 verkürzen.

Nachdem die Löwen eine schwere Phase mit gleich 2 Spielern auf der Strafbank durch beherzte Verteidigung schadlos überstehen konnten, war es erneut van der Schyff, der das letzte Ausrufezeichen auf Bonner Seite setzte. In der 22 der SG angespielt suchte er den direkten Weg, überrannte gleich mehrere Verteidiger und konnte erneut unter den Stangen ablegen. Die Erhöhung durch Talbot war abermals erfolgreich. Mit 14:38 ging es also in die Schlussphase.

Den Schlusspunkt der sehenswerten und abwechslungsreichen Partie setzte dann noch einmal die willensstarke SG Ruhrpott mit der letzten Aktion des Spiels. Nach einigen Phasen in der Bonner 22 ging der Ball raus auf die Hintermannschaft und schließlich auf den wuchtigen Innendreiviertel, der gleich drei Löwen mit einer starken Lauflinie schlagen und den Ball unter den Stangen ablegen konnte. Die Erhöhung aus der Mitte war erfolgreich und so beendete der Schiedsrichter beim Stand von 21:38 ein hartes, faires und unterhaltsames Spiel in Dortmund.

Die Bonner Löwen können stolz sein auf eine solide Leistung und einen ungefährdeten Sieg. Auch wenn sich einige technische und organisatorische Schwächen präsentiert haben, waren Moral und Wille zu jederzeit tadellos. Ebenso konnten sich einige neue Spieler nahtlos in das Team einfügen und ein gelungenes Debut feiern.

Der RCBRS freut sich auf das Rückspiel am 04. Mai 2024 um 14:00 vor heimischer Kulisse. Zeitgleich wird in der Rheinaue das alljährliche Fest „Rhein in Flammen“ gefeiert und so steht einem perfekten Rugby-Tag nichts im Wege.

Text: Johannes Dzuiba
Bilder: Anke Rolfes