Enttäuschte Löwen nach Schlammschlacht in Düsseldorf

Nach dem erwartet schweren Rückrundenauftakt gegen Walferdange auf dem heimischen Rugbyplatz ging es für die Herren des RCBRS am 24.02.2024 zum ersten Auswärtsspiel in die Landeshauptstadt. Da man das Hinspiel denkbar knapp gewinnen konnte, waren die Erwartungen hoch, wieder etwas Zählbares mitzunehmen. Zwar konnte man mit vollem Kader antreten, da beide Trainer jedoch kurzfristig in Bonn bleiben mussten und der offensichtlich zuvor schon ordentlich geforderte Platz eher einem Matschfeld denn einem Rugbyplatz glich, waren die Bedingungen für die Bonner Herren dennoch suboptimal. Die 1. XV fand trotzdem gut in das Spiel und setzte die
Gastgeber zunächst unter Druck. Den ersten aus dieser Drangphase resultierenden Straftritt setzte Kapitän Johannes Dziuba zwar noch knapp neben die Stangen, beim nächsten Mal hatte er sich offensichtlich besser auf den Untergrund eingestellt und sorgte für die ersten drei Punkt für Bonn. Mit der Führung im Rücken gelang es erneut Düsseldorf in die eigene Hälfte zu zwingen. Harte Defensivarbeit und insbesondere die „Lufthoheit“ bei den Gassen schufen die Grundlage für einige gute Möglichkeiten, die jedoch nicht in Punkte umgesetzt werden konnten. So war es quasi folgerichtig, dass die Bonner Unachtsamkeiten durch Düsseldorf kurz vor der Pause bestraft wurden:
Die Gastgeber übernahmen die Spielgestaltung und erwiesen sich als deutlich effizienter hierbei. Nachdem Bonn noch einige Angriffe abwehren konnte, erzeugte der Düsseldorfer Sturm so einen Druck auf das Bonner Malfeld, dass der Schiedsrichter nach einem Ruckvergehen auf Strafversuch entschied. Folglich ging es mit einem 3:7 Rückstand aus Bonner Sicht in die ob des schweren Untergrundes durchaus nötige Pause. Nach Wiederanpfiff gestaltete das Spiel sich zunächst ausgeglichen, wobei den RCBRS-Herren zugutekam, dass Düsseldorf wegen wiederholter Ruck-Vergehen und hoher Tacklings zehn Minuten in Unterzahl agieren musste. Nach Wiederherstellung
der nummerischen Parität servierten unsere Jungs dem Gegner den zweiten Versuch leider auf dem Silbertablett. Aus einem missglückten Bonner Befreiungskick resultierte nämlich ein Düsseldorfer Gedränge, in dessen Anschluss die Hausherren nach einigen Phasen mit der Brechstange mittig zu Punkten kamen. Unsere Herren steckten allerdings nicht auf, sondern gaben alles, um das Spiel zu ihren Gunsten zu drehen. So konnte Kapitän Dziuba schon zwei Minuten nach dem Versuch einen weiteren Straftritt verwandeln und die Bonner Offensive sich im Anschluss wieder in Düsseldorfer Gefilden festsetzen. Allerdings wurden – wie schon in der ersten Halbzeit – zu viele schön herausgearbeitete Chancen auf den letzten Metern nicht konsequent zu Ende gespielt und somit dringend benötigte Punkte verschenkt. Nachdem ein unnötig vor den Bonner Stangen weggegebener Straftritt von Düsseldorf in der 72. Minuten verwandelt wurde, wollten die Bonner Löwen zumindest noch einen defensiven Bonuspunkt erzwingen. Es gelang auch, sich bis vor die Düsseldorfer Linie zu arbeiten und die Gastgeber schwächten sich nach einem schnell angespielten Straftritt zudem durch eine weitere gelbe Karte. Leider bildeten die Unachtsamkeiten eine Konstante im Bonner Spiel und so gelang es nach mehreren eigenen Gedrängen nicht, den Ball im gegnerischen Malfeld unterzubringen, sondern man beendete das Spiel beim Stand von 17:6 durch einen symptomatischen Vorball. Trotz des enttäuschenden Ergebnisses gab es einige positive Aspekte, die aus der couragiert geführten Düsseldorfer Schlammschlacht in die kommenden Trainings mitgenommen werden konnten. Hervorzuheben sind insbesondere die Performance des Player-of-the-match Jonas Kock, der auf Innen ein beispielhaftes Spiel ablieferte, sowie das Hammer-of-the-day Tackling durch Albert Zerbst, der einen Düsseldorfer lehrbuchartig zu Boden brachte. Wenn es in den kommenden zwei Wochen gelingt, die eigenen Fehler abzustellen und konsequenter in der Chancenverwertung zu werden, dürfte ein vielversprechendes Heimspiel gegen den RC Paderborn am 09.03.2024 auf die Bonner Löwen warten.

Text: Florian Korbmacher
Fotos: Frank Reimann (lichtschaffen.de)